Freunde der Schulastronomie e.V.

Totale Sonnenfinsternis in Shanghai 2009

Am 19.07.2009 war es endlich soweit, eine Gruppe von 26 Schülern und ehemaligen Schülern traf sich am frühen morgen am Berliner Ostbahnhof um sich auf den langen Weg nach China zu machen um dort die längste Sonnenfinsternis des 21. Jahrhunderts zu beobachten.
Um 06:40 Uhr ging es mit dem Zug über Hannover nach Frankfurt/Main, von wo aus wir um 14:20 Uhr mit dem Flugzeit direkt nach Shanghai flogen. Dort kamen wir nach ca. 11 Stunden Flugzeit um 07:00 Uhr Ortszeit an und wurden von unserem Tourguide Mr. Zhou, seiner Kollegin Mrs. Zhou und einer unerträglich schwülen Luft empfangen.
Nachdem wir im Hotel gefrühstückt und unsere Zimmer bezogen hatten, konnten wir die Skyline von Shanghai bei einer Hafenrundfahrt bestaunen und das sonnige Wetter genießen, wobei es dem Großteil bei 38°C doch etwas zu warm war und die 85% Luftfeuchtigkeit das ihrige dazu beitrugen. Danach fuhren wir in den Yuyuan Garten und bekamen eine ausführliche Führung durch das Labyrinth aus kleinen Gassen, Häusern und Gärten mit Seen und Goldfischen. Erschöpft von diesem langen Tag voller neuer Eindrücke freuten wir uns am Abend endlich wieder im Hotel angekommen zu sein.
Am nächsten Tag fuhren wir nach Hangzhou, um eine Teeplantage zu besuchen. Auf dem Weg dorthin gab uns unser Tourguide eine kleine Einführung in die chinesische Schrift und Sprache. Nach dem Mittagessen machten wir eine Bootstour auf dem Westsee und danach besuchten wir eine traditionelle chinesische Apotheke. Am Abend ging es dann nach Hainig, wo wir am nächsten Tag die Sonnenfinsternis beobachten wollten.
So machten wir uns am frühen morgen auf den Weg zu unserem Beobachtungsort auf einer Erhöhung und bauten unsere Geräte auf. Das Wetter meinte es leider nicht gut mit uns, und am Himmel zogen immer mehr Wolken auf. Beim ersten Kontakt um 08:23 Uhr war der Himmel dunkel und es fing in Strömen an zu regnen. Dennoch machten wir alle Geräte bereit, um für den Fall, dass die Wolken abzogen, vorbereitet zu sein. Zwischendurch mussten wir sie mit Schirmen gegen den Regen schützen. Langsam wurde es dunkler, doch von der Sonne war weiterhin nichts zu sehen. Beim zweiten Kontakt um 09:36 Uhr und den Beginn der Totalität war weiterhin nichts von der Sonne zu sehen, nur der Regen ließ endlich nach. Und dann hatten wir doch noch etwas Glück. Für einen kurzen Moment riß die Wolkendecke auf und wir konnten einen Blick auf die verdunkelte Sonne werfen. Doch dann waren die Wolken auch schon wieder da und es gab nur noch vereinzelt Wolkenlücken.
Am Beobachtungsort trafen wir einen Reporter vom Radiosender 94,3 rs2, der von dem Ereignis berichtete. Den Ton können Sie sich am Ende dieser Seite
 anhören.
Also packten wir unsere Sachen wieder zusammen, machten uns auf den Weg zurück zum Hotel um nach dem Mittag zum alten Wasserdorf Wuzhen aufzubrechen. Auch hier wurden wir vom Regen nicht verschont und nach einer Bootsfahrt durch Wuzhen waren wir so durchnässt, dass nur noch ein kleiner Teil sich zu Fuß auf den Weg durch die Altstadt machte. Der Rest suchte im Bus Zuflucht.
Am nächsten Tag besuchten wir das Observatorium von Shanghai, welches Ende des 19. Jahrhunderts von französischen katholischen Missionaren gegründet wurde. Am Nachmittag standen das Nationalmuseum von Shanghai und der Jin-Mao Tower auf dem Programm. Der Jin-Mao Tower ist mit 420,5 Metern und 88 Stockwerken nach dem 2008 eröffneten Shanghai World Financial Center (SWFC) das zweithöchste Gebäude der Volksrepublik China, noch vor dem Two International Finance Centre in Hong Kong, und der fünfthöchste Wolkenkratzer der Welt.
Am letzten Tag unserer Reise hatten wir den Tag zur freien Verfügung. Ein Teil besuchte den Nahe unseren Hotel gelegenen Uni Campus. Andere fuhren in die Innenstadt, um Souvenirs zu kaufen und mit dem Transrapid, in China Maglev genannt, zu fahren. Am Abend hieß es dann Abschied nehmen und um 23:55 Uhr ging unser Flug zurück nach Frankfurt/Main. Dort kamen wir um 05:10 Uhr Ortszeit an und fuhren mit dem nächsten Zug vom Frankfurter Hauptbahnhof nach Berlin. Dort kamen wir erschöpft und leicht riechend aber glücklich und gesund wieder an.

Wir werden diese Reise mit all ihren Eindrücken und Erfahrungen lange in Erinnerung behalten und noch oft daran zurück denken.